Bei den Fotomontagen handelt es sich um Verschmelzungen von Fotos, die ich von unterschiedlichen Objekten und Bereichen aufgenommen habe, und die direkt in der Kamera (Nikon 90 D) vorgenommen werden. Damit werden zwei Bilder miteinander "gekreuzt", übereinander gelegt bzw. zur Deckung gebracht. Durch die Möglichkeit, jedes einzelne Bild hinsichtlich Belichtungs- und Helligkeitsanteil zu variieren ergibt sich die Möglichkeit, das Objekt des einen Bildes gegenüber dem anderen hervorzuheben oder in den Hintergrund treten zu lassen. Es ergeben sich so Überschneidungen und Überlagerungen, deren Effekte einen besonderen künstlerischen Reiz haben.

Diese digitale Bildmontage, in der Kamera vorgenommen, ähnelt einem Holzdruckverfahren, bei welchem mehrere Farbschichten in einzelnen Schritten auf das Papier aufgebracht werden. Bei diesen Bildmontagen lässt sich im Voraus allenfalls erahnen, welchen Effekt eine Fusion der betreffenden Bilder haben wird. Durch das Spielen und Ausprobieren mit den unterschiedlichen Anteilen der zwei Bilder wird es möglich, mehr das Wesentliche und den Kern des einen oder des anderen Bildes herauszuarbeiten. Die Fusion und das "Verwischen" von 2 Bildern lässt auch neue Aspekte aufleuchten, die oft dem Prinzip Zufall geschuldet sind und das Überraschungsmoment bei den Bildmontagen unterstreichen. Damit sind für mich Bild- oder Fotomontagen, in der Kamera kreierte Bildkompositionen, die spielerisch durch "try and error" entstehen und ausprobiert werden wollen, ob sie etwas anrührend Neues und Bewegendes hervorzaubern oder verworfen werden wollen (durch den Knopfdruck der Taste "Löschen").

Die so gewonnenen Bildmontagen können erneut als Ausgangspunkt für weitere Fusionsbilder werden, d.h. manche meiner Fotomontagen sind das Ergebnis eines mehrfachen Verschmelzungsvorganges, der zu weiteren Kompositionen verführen könnte.